Pressemitteilung Nr. 122:
Erst dafür, dann dagegen:
Antrag der Agenda 21 zum Isar-Trail

Warum stimmen Fraktionen im Gemeinderat gegen einen Antrag der Agenda 21, dem sie zuvor im Umweltausschuss zugestimmt haben?

Die Fraktionen der Grünen samt ihrer Dauerpartner von SPD und der CSU-Abspaltung PullachPlus schreiben im letzten Isaranzeiger, warum sie den wohlbegründeten Antrag der Agenda 21 abgelehnt haben. Die WIP-Gemeinderäte haben dagegen dem Antrag mit guten und – wie wir meinen – besseren Argumenten zugestimmt. Warum?

  1. Laut Antrag der Agenda 21 sollten die zwei kritischen Teilstrecken in Pullach nicht einfach „aus dem Trail-Konzept herausgenommen werden“, sondern durch zwei unkritische alternative Teilstrecken ersetzt werden – ein guter Ansatz.
  2. Die Behauptung der Autoren, diese Änderung des Isartrails würde „15 Jahre Arbeit zunichte machen“, ist ohne Beleg. Wie von der Agenda im Antrag aufgeführt, kann das Trail-Konzept sehr wohl „aktualisiert und angepasst werden“. Warum wurde das nicht mal versucht?
  3. Das einzige Argument gegen den Antrag der Agenda war die Hoffnung (!), ein ausgebauter Trail würde die Mountainbike-Szene davon abhalten, quer durch Naturwald und denkmalgeschützten Park zu holzen. Es gibt aber keinerlei Erfahrungen mit vergleichbaren Trails, wie Vertreter des Landkreises und des DAV eingestehen mussten – nur Prinzip Hoffnung.
  4. Pikant ist grundsätzlich die merkwürdige Idee, man müsse gesetzeswidriges Handeln von Mountainbikern halt hinnehmen und mit einem ausgebauten Trail belohnen, weil man sie nur schwierig fassen kann. Nach der Vorstellung sollten wir wohl auch alle Geschwindigkeitsbegrenzungen in Pullach abschaffen, weil sich viele daran nicht halten – im Ernst?

Dass ausgerechnet die Grünen einen Trail-Wegebau mitten durch den Naturwald befürworten, ist zumindest originell. Noch merkwürdiger ist der hanebüchene Vorwurf an die Agenda 21 und die WIP, „keine konstruktiven Vorschläge jenseits des Trailkonzepts zu haben“: mit Verlaub, der Antrag der Agenda war genau das – ein konstruktiver und naturschonender Vorschlag zum Trailkonzept. Dieser stand zur Abstimmung. Die WIP stimmte für den Naturschutz. Die Grünen nicht.

Dass dann noch einzelne grüne Gemeinderäte zuerst für den Agenda-Antrag argumentierten („keine Kompromisse“), um dann in der Abstimmung dagegen zu stimmen, stellte den krönenden Abschluss dar.

Die Fraktion der WIP wird sich weiter für Umweltschutz im Gemeinderat einbringen – die WIP bleibt also für die Pullacher und -innen an diesem Thema dran. Sie können uns gerne auch unter kontakt@wir-in-pullach.de Ihre Meinung zukommen lassen.

Dr. Jürgen Stohrer
im Namen des Vorstands und der Gemeinderäte der WIP
1. Vorsitzender der WIP – Wir in Pullach e.V.