Überraschendes aus dem Gemeinderat: Kosten von 178 Mio. € für Schulcampus – die Folgen bedrohen unsere Mittelschule

Ein Paukenschlag im Gemeinderat: 178 Mio. € (!) soll der „Schulcampus“ für Gymnasium und Mittelschule kosten! Doch nicht nur die gigantischen Kosten, sondern auch die massive Ablehnung der an der Mittelschule beteiligten Nachbargemeinden als auch des Landkreises stellen die Idee eines „Schulcampus“ komplett in Frage.

Die WIP-Fraktion hatte bereits bei den ersten Diskussionen über den Schulcampus immer wieder auf die ungeklärte Frage hingewiesen, ob eine teure Verlegung der Mittelschule vom aktuellen Standort hin zum Gymnasium von den Sprengelgemeinden mitgetragen wird. Auch aus diesem Grund hat die WIP-Fraktion immer gegen kostenträchtige Entscheidungen für den Schulcampus gestimmt und wurde dafür oft angegriffen. Nun zeigt sich, dass die Sprengelgemeinden nicht bereit sind, ca. 70 Mio. € alleine für den Neubau der Mittelschule als Ersatz der gegenwärtigen Mittelschule auszugeben – und noch schlimmer, die Gemeinden haben begonnen, sich deshalb nach anderen Mittelschulen für ihre Schüler umzuschauen.

Das kann böse enden, denn wenn weitere Gemeinden abspringen, unterschreitet die Pullacher Mittelschule ihre Mindestgröße– und wird geschlossen. Dann haben die überzogenen Pläne zum Schulcampus nicht nur nichts genützt, sondern am Ende die Pullacher Mittelschule vernichtet.

Und warum sollte die Mittelschule unbedingt weg vom jetzigen Standort? Weil (auch wegen der Annahme steigender Schülerzahlen) ein Neubau der Grundschule auf dem Platz der Mittelschule stattfinden sollte. Nun sind die Schülerzahlen nicht gestiegen, sondern eher gefallen. Zudem wurde im Gemeinderat nun ein erheblicher Ausbau der Grundschule (für 7 Mio. €) beschlossen.

Nimmt man dies zusammen, dann ist die ziemlich naheliegende Folgerung: Lasst uns pragmatisch und mit Vernunft daran gehen, die Grundschule an ihrem bisherigen Standort zu belassen und zu modernisieren. Und lasst uns mit aller Kraft daran gehen, die Mittelschule an ihrem Standort zu erhalten – das geht nur in vorheriger Absprache (!) mit den anderen Gemeinden zum Umfang einer Modernisierung!

Wir als WIP sehen deshalb hier den Bedarf für eine pragmatische und sachorientierte Grundsatzdiskussion über die Pullacher Schulen: Modernisierung statt Neubau.

Ein weiteres Thema des Gemeinderats war eine erhebliche Nachschlagrechnung für den Bau der Kindertagespflege. Informationen zu der Vertragskonstruktion und der Missachtung des Gemeinderats beim notariellen Vertrag finden interessierte Bürger ebenso wie die anderen Diskussionsbeiträge im Gemeinderat in unserer Mitschrift der Gemeinderatssitzungen.

Die Fraktion der WIP wird im Gemeinderat weiter für sachgerechte und vernünftige Entscheidungen ohne Ideologie arbeiten – die WIP bleibt an diesen Themen dran.

Dr. Jürgen Stohrer
im Namen des Vorstands und der Gemeinderäte der WIP
1. Vorsitzender der WIP – Wir in Pullach e.V.
Unabhängig. Bürgernah. Kompetent.